Nähe trotz Mauern: Ein Papa berichtet

Die Inhaftierung eines Elternteils stellt für betroffene Familien eine Ausnahmesituation dar. Besonders Kinder erleben den plötzlichen Verlust einer Bezugsperson als belastend und oft traumatisch. Umso wichtiger ist es, Wege zu finden, wie der Kontakt zwischen dem inhaftierten Elternteil und dem Kind erhalten bleiben kann – und wie Fachkräfte sensibel begleiten können. In unserem aktuellen Interview berichtet ein ehemals inhaftierter Papa (wir nennen ihn hier Simon) von seinen Erfahrungen.

Kontakt zwischen Inhaftierten und Kindern ermöglichen

Während seiner Haft konnte er seinen Sohn zweimal im Monat für jeweils eine halbe Stunde sehen. Um die langen Zeiten dazwischen zu überbrücken, tauschten sie regelmäßig Briefe aus – ein wichtiger Anker in ihrem Alltag. Zwar war grundsätzlich auch telefonischer Kontakt möglich, doch die festgelegten Zeiten fielen oft mit dem Schulunterricht seines Sohnes zusammen, sodass Gespräche selten zustande kamen. Besonders bedauerlich fand Simon, dass er aufgrund der Corona-Pandemie nicht an Vater-Kind-Gruppen teilnehmen konnte – ein Angebot, das ihm sehr am Herzen gelegen hätte.

Was Fachkräfte wissen sollten

Fachkräfte in Schulen, Jugendhilfen oder Beratungseinrichtungen spielen eine zentrale Rolle. Sie sollten aufmerksam zuhören, Sicherheit vermitteln und helfen, kindgerechte Erklärungen zu finden. Simon betont, dass es vor allem einen sensiblen Umgang – ohne Stigmatisierung braucht. Ziel ist es, Kinder zu stärken und das Thema nicht zu verdrängen.

Neugierig geworden? Dann hören Sie sich jetzt das Interview von Simon und unserer Kollegin Christiane Paulus, Leitung der Landesfachstelle Netzwerk Kinder von Inhaftierten Bayern, an!